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Präsentieren bedeutet, mit Menschen zu sprechen.

Tag: story

Adventskalender #1

Pitchcards by Anke Tröder

Die Pitchkärtchen sind eigentlich schon ein halber Adventskalender. Wenn ich es also nicht schaffe bis zur 24 …

Was ich aber eigentlich sagen wollte, womit ich schon gleich den Anfang verbaselt habe, weil zwei Eigentlichs: Links oder rechts? Grafisch-minimalistisch oder Bling-Bling? Suchen Sie es sich aus. Vergleichen Sie. Spielen Sie mit dem Slider. Es ist Ihr Adventskalender.

Publikum darf sich leider oft nichts aussuchen. Es muss mitkommen. Ob es will oder nicht. Vom ersten Satz an, von der ersten Folie an. Mein Vortrag, mein Tempo, mein Weg.

Die Startseite ist dabei oft das Stiefkind im Foliensatz, egal ob Pitch oder Projektstudie, Fachvortrag oder …

Im zweitschlimmsten Fall sieht sie aus, wie Folien eben aussehen, wenn sie in ein Corporate Design gequetscht werden, das nicht zum Thema oder der Vortragenden passt. Irgendwie, na ja, und bitte immer schön an die Regeln halten. Dazu sind sie schließlich da, die Regeln. Nur: Im Vortrag gibt es keine Regeln. Vortrag muss lediglich funktionieren. So wie die Startfolie. Sonst ist beides Zeitverschwendung.

Im schlimmsten Fall passt die Startfolie zum Thema, ist schön, witzig, minimalistisch zurückhaltend, verwirrend, lädt zum Denken und Betrachten ein, spricht an, murmelt, wispert, zuppelt am Ärmel und sagt: komm mit, komm mit, ich muss dir was zeigen –– aber ZACK ist sie schon längst weggeklickt, noch bevor sie eine Chance hatte, all das zu sagen.

Dann doch lieber zuerst die langweilige Corporate-Design-Folie und eine zum Denken danach. Falls Sie überhaupt eine Folie brauchen. Nicht jede Idee braucht eine Folie. Aber das ist schon wieder eine andere Geschichte.

Also: Geben Sie uns doch einen Moment Zeit; der Startfolie und dem Publikum. Danach ist alles viel einfacher, weil wir schon wissen, wohin die Reise geht.

A honey call by any other name…

TAT-3.JPGEs spielt keine Rolle, wie wir es nennen: Story to go, Küchenzuruf, Honey Call, Kernbotschaft, Hauptaussage, Zielsatz … Hauptsache, Sie können Ihre Idee in zwei bis drei Sätzen deutlich machen. Ab da können Sie reden und wir zuhören.

Früher konnten Journalisten das. Der Küchenzuruf ist eine journalistische Idee. Henri Nannen hat sich den Begriff ausgedacht. Man kann es sich so vorstellen: Hast du schon gehört?, ruft einer. Nein, worum gehts?, fragt der andere.

Das fragen wir uns nämlich immer; auch bei Präsentationen und Pitches und Lehrvorträgen. Und inzwischen auch bei immer mehr Zeitungsartikeln.

Worum gehts?

Damals™, als Zeitung noch Zeitung war und Papier und keine Angst hatte, ständig und dauernd zu sterben, weil alle nur noch online lasen und nur noch Headlines und es noch viele Jahre lang keine Leseflatrate geben würde, damals™ wusste man schon nach dem ersten Absatz eines Artikels, was Sache war.

Heute gilt Clickbait. Fünf Gründe für irgendwas: Auf einen kommen Sie nie.

Nun? Zappeln Sie noch am Haken oder haben Sie längst entnervt weitergeklickt? Irgendwo ganz woanders hin? Wo es genau so dusselig zugeht?

»Die Branche feiert den „Tag der Tiefkühlkost“ Und ein tiefer, genauer Blick in die Truhe lohnt sich tatsächlich: Dort lauern neben allen Klischees eine ganze Menge Vorteile – und ein böser Vorwurf.« (Vollkommen wahlloses Beispiel aus der Welt online heute.)

Ich weiß nicht, wer so eine Nachricht (inklusive fehlender Satzzeichen) lesen soll oder wird. Ich bin es nicht. Sie vielleicht? Und nun stellen Sie sich vor, jemand würde so zu Ihnen reden.  So, dass keiner weiß, worum es geht.

So, als hätten wir alle alle Zeit der Welt. So, als gäbe es nur Sie und …

Wie bitte? Wie meinen Sie das, wenn Sie sagen: »Aber so reden doch alle …«

Finding Story

How to write emotionally dynamic scripts. Accompanying article with the main take-aways of the video at nofilmschool.com.

Related post from 2012: The 22 Rules of Pixar’s Storytelling.

The magic, and then some

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Wir (vor allem ich) reden zur Zeit viel vom Verzaubern in den Gründungscoachings und Seminaren. Verzaubern, nicht verkaufen!, predige ich andauernd. Dabei müssen wir (vor allem Sie) aufpassen, dass unsere Magie nicht zum reinen Hokuspokus verkommt, zu heißer Luft. Die eigene Begeisterung trägt nicht immer alles. Im Gegenteil. Manches macht sie uns kaputt, weil wir vor lauter Begeisterung übersehen, dass wir eigentlich nur mit uns selber reden. Weil wir nicht an die Fragen in den Köpfen unserer Zuhörer, der Prüfer, der Jury, der Investoren, der Menschen vor uns denken.

Präsentieren bedeutet, mit Menschen zu reden.

Begeisterung fürs eigene Produkt/Thema macht oft blind für die problematischen Aspekte. Betriebslinde Begeisterung will keine Gegenargumente wahrnehmen. Aber es wird sie geben. Immer. Alles hat zwei Seiten. Mindestens. Ach, stimmt, da haben Sie Recht, daran habe ich noch gar nicht gedacht … Löcher in den Käse bohren, nenne ich das. Einer muss es tun. Oft tun wir das, Ihre Coaches, Dozenten, Trainer. Im Zweifelsfall tun es die anderen.

Aber ist ein gutes Wort. Es bedeutet, dass einer mitdenkt. Lassen Sie sich ruhig darauf ein. Streiten Sie nicht. Argumentieren Sie. Bleiben Sie sachlich, trotz aller Begeisterung. Seien Sie nicht beratungsresistent. Denken Sie schon vorher darüber nach, was andere gegen Ihre Idee haben könnten! Bohren Sie Ihre eigenen Löcher in den Käse. Seien Sie Ihr eigenes Aber, denken Sie um die Ecke, denken Sie vorausschauend, denken Sie mit unseren Köpfen, betreiben Sie Einwandvorwegnahme: »Jetzt werden Sie natürlich gleich sagen, dass … aber auch daran habe ich gedacht.«

Begeisterung, Emotionen – alles wichtig und richtig. Ohne präzise Zahlen, Daten, Fakten aber auch wieder nichts. ZDF. Zeit für Faktencheck. Checken Sie Ihre Fakten vor dem Vortrag. Sonst tut es ein anderer noch während Sie reden. Wir sind überprüfbar geworden. Wir reden nicht mehr in schalldichten Kabinen. Das große Lexikon, die Welt – in the palm of our hands. 

Vergessen Sie vor allem eins nicht: Für Geldgeber, Investoren, Preisverleiher sind Ihre Zahlen die Magie. Wenn Sie Brutto nicht von Netto unterscheiden können, Gewinn nicht von Umsatz, wenn Sie nicht wissen, wie viele Ringe Sie verkaufen müssen, um sich eine Woche an der Nordsee leisten zu können, sagen und denken wir häufig nur eins: . Niedlich, aber nö.

Puff, went the magic. Dragons, and all.

Keynote, Line Draw

Off-chart happiness. Keynote hat eine neue Animation: Line Draw. Und ich bin schon nach 48 Stunden sehr verliebt. Wie immer, wenn man verliebt ist, ist es nicht so wichtig, dass alles perfekt ist. [based on >> Kurt Vonnegut, Shape of Stories]

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