TEACH & TRAIN

Präsentieren bedeutet, mit Menschen zu sprechen.

Tag: planning

Magical Hour

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Sie haben 20 Minuten Zeit für Ihre Thesis. Fünf für die öffentliche Präsentation. Meistens zehn Minuten für einen Gründer-Pitch. Manchmal aber auch nur drei. 60 Sekunden reichen für eine schnelle Erklärung. Vergessen Sie das mit dem Aufzug. Im Aufzug will man seine Ruhe. 140 Zeichen sind ein Tweet oder ein kurzer Roman. Neun Sekunden ein guter Gedankentakt. Ein Handschlag auch. Was tun Sie mit dieser Zeit? Fakten aneinanderreihen wie Dominosteine? Bis alles in sich zusammenfällt; auch wir?

#BoschUniHackathon #5

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Verlasst euch nicht auf eine Real-Live-Demo, sage ich immer und auch diesmal. Das sagen wir Entwicklern ungefähr seit hundert Jahren. Aber es ist immer wieder zu verlockend: Eine Kamera, die an einem Projektor hängt. Eine Kamera, die ein Device ansieht, auf dem mein Herzschlag zu sehen ist. Ein Device, dass ich mit meinem Smartphone steuern kann. Könnte. Will. Würde. Wenn nicht immer irgendwas schief geht. Verlasst euch nicht auf Technik. Verlasst auch nicht auf Live. Nicht, wenn ihr dafür umstöpseln müsst. Verlasst euch nicht auf Kabel. Sie werden euch im Stich lassen. Verlasst euch nicht auf Rot. Es wird nicht zu sehen sein. Ihr plant für das Endgerät. Das Endgerät ist der Projektor. Ältere Projektoren können keine warmen Farben. Zimt ist Zitrone. Je länger der Weg, umso saurer die Zitrone. – Plan B: Filmt eure Anwendung ab und baut das in die Präsentationsfolien ein. Drag & Drop. – Ab da kann es nur noch an Veranstaltern scheitern, die sagen, ihr müsst auf ihrem Anno-dazumal-Rechner präsentieren. (Disclaimer: Hier durften alle den eigenen Rechner benutzen!) – Plan C: Zwei Projektoren. Das mit den Farben gilt dann leider immer noch. – Plan D: Ein interaktives PDF aus InDesign heraus erzeugen. Irgendwie bekommt man das meistens zum Laufen. Außer, ihr habt die Lautsprecher vergessen. Oder die sicherheitseinstellungen auf dem Fremdrechner mögen euch nicht. – Plan E: Einfach weitermachen. Das ist eigentlich immer der Oberhammerplan. Auch dann, wenn die fremde Fernbedienung sich erst jahrelang mit eurem Notebook verständigen möchte. – Plan F: Habt eine eigene Fernbedienung: Eine Kensington! Die kann nur vier Dinge: Vorwärts, rückwärts, dunkel, Laser. Drei reichen auch. Spart 20 Euro. – Plan G: Geht Kaffeetrinken.

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Same old, same new

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Das ultimative Recht des Schriftstellers ist die Fiktion. Das ultimative Recht des Publikums der Tiefschlaf.
(Anke Tröder)

Danke an alle meine Studierenden für eine wache, helle, gute Woche.

Die erste Woche war wie immer. ANALOG! Die Studierenden bereiten sich vor, oder auch nicht, bringen etwas mit, oder auch nicht, und reden über ihr Studium oder auch nicht. Die Gefahr bei einem sehr offenen Thema wie Mein Studium und ich ist immer dieselbe: Von drei Minuten verbrauche ich zwei für den Weg vom Kindergarten bis zur Hochschule.

Medien? Oder nicht?

Kommt drauf an. Wir wollen immer gerne sehen, was Sie können.

Klassiker: Eine LKW-Ladung Material. Es gibt auch so etwas wie analoge Folienklatscherei. Man bekommt ein Gespür dafür, mit der Zeit. Goldener Rat: Lieber ein Modell als zehn Baupläne.

Und wir arbeiten und lernen, wie jedes Jahr, immer dasselbe:

Zuviel erschlägt.

Zuviel Ich erschlägt.

Zu laut erschlägt.

Zu leise bleibt unsichtbar.

Hände sind wichtig, aber nicht wichtiger als Text.

Text ist für uns, nicht für Sie. Reden Sie mit uns. Reden Sie uns nichts vor. Reden Sie nicht in Ihren Bauchnabel.

Wir merken uns alles, was schräg und merkwürdig ist. Den Dreijährigen, der Sie mal angepinkelt hat. Danach kann man auch Kindergärtnerin werden. Schlimmer wird es nicht. Solange Sie nicht pullern sagen.

Schräg ist emotionaler Klebstoff für Fakten.

Nur schräg reicht nicht.

Nur Fakten erst recht nicht.

Nur emotional aber auch nicht. Manchmal steigt einer aus und sagt: Das war mir jetzt zu persönlich.

Darf er das?

Er darf das. Wir alle dürfen aussteigen. Jederzeit. Sie können uns  nicht zwingen. Nicht mal als Dozent. Sie können nur hoffen.

Stichworte: Relevanz, Substanz, Kundennutzen. Wie rettet mir Ihr Vortrag das Leben?

Planung ist immer auch Film. Wo stehe ich? Rechts oder links vom Flipchart. (So, dass Ihre Schreibhand zum Medium zeigt!)

Was sage ich? Was mache ich mit der roten Schnur? Kann ich meine Zuhörer dann noch sehen? Wann gebe ich das Modell rum. (Keiner hört zu, wenn das Modell rumgeht, das wissen Sie, ja?) Brauche ich zwei Modelle? Ist das Modell überhaupt wichtig? Und könnten nicht einfach alle zuhören, was ich zu sagen habe?

Nein. Nicht, wenn es nicht für uns ist. Nicht, wenn es uns nicht anspricht. Nicht, wenn Sie mit sich selber reden. Nicht, wenn das Modell stumm bleibt.

Reden Sie mit uns! Um mehr geht es nicht.

Post it

1-2013-04-IXUSTheoretisch mache ich ja alles digital. Praktisch nicht. Ohne Post-its geht vor dem zweiten Kaffee gar nichts. Struktur, Aufbau, Zeitmanagement,  Erinnerungen, Hot-Keys, Übungen. Vorlagen zum Bedrucken kann man sich leicht selber machen. Wichtig ist nur, dass die Post-its mit der Klebenase nach vorne in den Drucker flutschen, damit sich nichts verheddert. Sie merken schon: Auch sprachlich bin ich heute eher analog. (#müdermorgen)

Vorlagen aller Art (durchaus pinterestreif) finden Sie hier:
https://www.google.com/search?q=print+post+its+templates

Verwandte Tags: analog, planning, structure, templates

Verwandte Posts: For every sing there is a song.

For every sing there is a song

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Ich wusste, was mich erwarten würde, als ich Garr Reynolds PresentationZen Sketchbook bestellte. Ein vorwiegend leeres Buch, leicht überteuert. (File under: Sour Grapes.) Es war dann noch ein wenig leerer als erwartet, aber für 15,00 wiederum auch leer genug. Leer ist gut.

Leer ist der Ort, an dem Ideen wachsen. Und diese Leere ist eine Leere, mit der man warm wird. Am Ende mochte ich das Buch. Und so sollte es sein. Mit Büchern, Liedern, Vorträgen.

Some things grow on you. Und das liess sich noch nie gut übersetzen.

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Natürlich haben Lehrer und Dozenten überall auf der Welt schon lange ähnliche, wenn auch nicht ganz so schön gedruckte Konzepte entwickelt. Storyboarding ist älter als Presenting 2.0 Lernen Sie davon. Nichts ist neu. Wir entdecken alles nur immer wieder als Eigenes.

Brave New World.

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Meine Lieblingsvorlage derzeit, die ich meinen eigenen Studenten in die Hand drücke: 9 for 10. Wenn Sie zehn Minuten haben, bereiten Sie besser nur neun vor. Der Rest sind Störungen, Fragen, Nervositäten. Ich bevorzuge ein horizontales Planungslayout. Und das ist der einzige wirkliche Kritikpunkt an Reynolds Blankokladde. Folien sind horizontal, also plane ich besser auch horizontal. Vertikal ist lediglich eine Entscheidung, keine Lösung.

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Variante 2.

 

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Varinate 3.

Sie können Ihren Text aber auch hier unterbringen, oder in der Notizenansicht, auf einer Karteikarte. Egal wo, denken Sie immer daran: Folien sind Musik. Ihr Text sind die Lyrics. Beides zusammen erst macht den Song aus, die Musik.

Folien alleine singen nicht.