TEACH & TRAIN

Präsentieren bedeutet, mit Menschen zu sprechen.

Kategorie: words

Adventskalender #12

Hörtext ist Radio, war gestern die Botschaft.

Hörtext ist Klartext. Hörtext ist Musik.

Text kann tanzen, wenn ihr ihn lasst.

Packt nicht alles in endlose Bandwurmsätze. Wechselt ein bißchen ab.

Denkt Rhythmus.

Das reicht oft schon.

Adventskalender #10

Hörtext ist Radio, sage ich immer. Als ich gestern ChatGPT-3 bat, das in Kontext zu setzen, sagte sie:

»Ein guter Vortrag ist wie Hörtext, weil er die Aufmerksamkeit des Publikums fesselt und es auf eine Reise mitnimmt. Ähnlich wie beim Radio, bei dem die Zuhörer aktiv zuhören und sich die Inhalte vorstellen müssen, fordert auch ein guter Vortrag das Publikum auf, aktiv zuzuhören und sich auf das Gesagte einzulassen. Ein guter Vortrag ist wie Hörtext, weil er die Fantasie und die Aufmerksamkeit des Publikums anregt und es zum Nachdenken anregt. Wie bei Hörtexten im Radio bietet auch ein guter Vortrag dem Publikum die Möglichkeit, sich in die Themen einzufühlen und sie auf eine persönliche Ebene zu bringen. Kurz gesagt, ein guter Vortrag ist wie Hörtext, weil er das Publikum auf eine Reise mitnimmt und es aktiv zum Zuhören und Nachdenken anregt.«

AT: Hören und Lesen sind verschieden. Was muss ein Sprecher bei einem Vortrag dabei berücksichtigen?

»Wenn ein Sprecher einen Vortrag hält, muss er berücksichtigen, dass das Publikum ihm sowohl zuhört als auch ihm zusieht. Dies bedeutet, dass er nicht nur darauf achten muss, was er sagt, sondern auch, wie er es sagt. Ein guter Sprecher muss seine Stimme und seine Körpersprache einsetzen, um das Publikum zu fesseln und seine Botschaft zu vermitteln. Dabei muss er auch berücksichtigen, dass Hören und Lesen verschiedene Sinne sind und dass das Publikum möglicherweise auf unterschiedliche Weise auf das Gesagte reagiert. Ein guter Sprecher muss deshalb auf die Reaktionen des Publikums achten und gegebenenfalls seine Strategie anpassen, um sicherzustellen, dass seine Botschaft ankommt. Kurz gesagt, ein guter Sprecher muss bei einem Vortrag sowohl auf das Gesagte als auch auf die nonverbalen Signale des Publikums achten, um seine Botschaft erfolgreich zu vermitteln.«

AT: Es geht aber auch darum, dass man beim Hören den Sprecher nicht wie ein Buch zurückblättern kann. Was bedeutet das für Satzbau und Wortwahl? Versuche es noch einmal.

»Wenn man beim Hören den Sprecher nicht wie ein Buch zurückblättern kann, bedeutet dies, dass der Sprecher darauf achten muss, dass er seine Sätze und Wörter so wählt, dass sie für das Publikum leicht verständlich sind. Dies bedeutet, dass er klare und präzise Sätze bilden und komplizierte Begriffe erklären oder durch einfachere Wörter ersetzen muss. Zudem muss er darauf achten, dass er seine Gedanken logisch und in einer für das Publikum nachvollziehbaren Reihenfolge präsentiert, damit sie ihm folgen können. Kurz gesagt, wenn man beim Hören den Sprecher nicht wie ein Buch zurückblättern kann, ist es wichtig, dass der Sprecher klare und verständliche Sätze bildet und seine Gedanken logisch präsentiert.«

AT: Schon besser. Es bedeutet auch, dass ich bildhaft spreche. Und Abwechslung und Rhythmus ins Gesagte bringe. Guter Text ist wie Musik. Versuche es bitte noch einmal.

»Wenn man beim Hören den Sprecher nicht wie ein Buch zurückblättern kann, bedeutet dies auch, dass der Sprecher bildhafte Sprache und Abwechslung in seine Vorträge einbauen muss, um das Interesse des Publikums zu wecken und zu fesseln. Durch bildhafte Sprache kann der Sprecher seinen Vortrag lebendig und anschaulich gestalten und das Publikum auf eine Reise mitnehmen, die über die bloßen Fakten hinausgeht. Auch Rhythmus und Abwechslung spielen eine wichtige Rolle, um das Publikum bei Laune zu halten und es aktiv zum Zuhören und Nachdenken anzuregen. Guter Text ist wie Musik, weil er die Fantasie und die Gefühle des Publikums anspricht und es auf eine Reise mitnimmt, die über die bloßen Worte hinausgeht.«

AT: Mhm. Ich bin noch nicht ganz zufrieden. Aber es geht in die richtige Richtung.

Hörtext ist Klartext.

And future is now. Aber das ist schon wieder eine andere Geschichte.

Meine Studierenden haben zum Thema Hörtext ein Handout bekommen: Bitte lesen Sie es bis zur nächsten Woche oder lassen es Ihren Lernbot lesen.

Adventskalender #9

Das gilt für Vorträge wie fürs Leben.

Atmet. Macht Pausen. Pausen sind Denkstellen. Da kann ich den Knoten ums Gesagte machen.

Atmet. Sagt nicht Genau! Da weiß von außen immer keiner, worüber ihr gerade drinnen nachgedacht habt.

Genau ist ein Sprecherwort, kein Zuhörerwort.

Atmet. Wo ihr atmet hat euer Text eine Chance. Wir auch.

Atmet nicht pausenlos.

Redet nicht pausenlos.

Klickt nicht pausenlos von einer Folie zur nächsten.

Geht nicht pausenlos auf und ab. Das stresst euch und uns.

Lächelt nicht pausenlos.

Pausenlos verliert immer.

Obwohl – man könnte sich eine Geschichte ausdenken, in der das kleine Pausenlos im Lotto gewinnt und mit seinem Freund Niete auf Abenteuerreisen geht. Aber das ist schon wieder eine andere Geschichte und man soll ja nicht immer pausenlos von einem zum anderen und Tausendsten, sage ich immer …

Genau.

Adventskalender #6

Es gibt sie noch, die Vorträge, bei denen man sich auf den Kopf stellen muss, um die vollgepackten Folien zu verstehen, während die Rednerin sagt: Wie man hier sieht …

Es gibt sie noch, die Vorträge, bei denen jedes Wort hochdramatisch, hochpolitisch, hochambitioniert ist und das Wichtigste nie sagt. Worum es geht. Warum ich zuhören soll.

Ich? Ja, weil es dich auch betrifft. Und Sie. Uns alle.

Menschen mit Manifesten im Herzen vergessen gerne die Menschen, über die sie reden. Das geht quer durch alle Disziplinen, mit denen ich arbeite, besonders davon betroffen ist die Soziale Arbeit und Menschen mit den großen hehren Anliegen der Zeit. Sie sprechen von Leuten und Personen, nie von Menschen oder Patienten, von Freiheit sprechen sie, von Community, von Menschenrechten, von Partizipation und Inklusion und lassen dabei alle außen Acht und vor.

Und ich mag ihnen nicht zuhören. Weil alles gleich klingt. Wie vom Band. Hohl und aktivistisch leer.

Wenn ihr die Welt retten wollt, rettet zuerst die Sprache. Viel mehr haben wir nicht, um miteinander zu reden, bis die KI auch das übernimmt. Gedichte kann sie jetzt schon. Frage-Antwort-Chats auch. Sachtexte schon längst.

Lasst uns das Menschliche in der Sprache.

Wir werden es noch brauchen für unsere Verteidigungsrede vor den Maschinen. Viel Zeit haben wir nicht mehr.

Geht Worte retten. Und Wörter.

Adventskalender #3

Heute geht es um das, was wir alle so gerne machen und was nie hilft: dem Sprecher nicht, dem Publikum nicht und dem Vortrag schon gar nicht. Wir machen es aber trotzdem und deshalb fügen wir am Ende unserer Gedanken so gerne ein UND und reden weiter und weiter und genau, das wollte ich ja auch noch sagen und dann …

Und unsere Sätze werden länger und länger, die Gedanken drehen sich im Kreise, weil jedes UND eine Aufforderung an uns selbst und unsere Ohren ist, weiterzusprechen und es nimmt kein Ende. Kein gutes jedenfalls.

Man kann so schreiben; mäandernd. Unbedingt. Ein Buch ist kein Vortrag. Ich kann zurückblättern und es aus der Hand legen zum Denken. Man kann auch so stricken. Loopediloop.

Beim Zuhören ist es kaum erträglich – auch wenn schlampiges Reden inzwischen gerne als Zeichen intellektueller Überlegenheit gegenüber dem spießigen Mainstream gesetzt wird. Es hilft trotzdem nicht.

Spart euch das UND. Investiert in aktive Verben, anschauliche Adjektive und Substantive zum Anfassen. Begründet. Erklärt. Macht Hörtext. Macht Radio. Macht Podcast. Macht, was ihr wollt. Nur redet keine Luftmaschenketten und uns und euch ins Aus.

Der Punkt ist eine Atempause. Für die Sprecher. Für die Zuhörer. Für den Text.

Hier kann ich denken. Und einen Knoten ums Gehörte machen.

Kommt auf den Punkt. Macht einen Punkt. Und ruhig auch mal eine (winzige) Pause.

Für uns, für euch.