Daenerys, my dear #2
Mein Lieblings-Ressourcensatz aus dem Coaching (siehe Novemberposting) endlich mit Bild. – Danke, Noun Project. Danke, Küchentisch.
Mein Lieblings-Ressourcensatz aus dem Coaching (siehe Novemberposting) endlich mit Bild. – Danke, Noun Project. Danke, Küchentisch.
Meine erste Lösung für eine neue Gründer-Coaching-Übung ist noch etwas babbisch und klebrig und kein bisschen akkurat. Das ist oft so bei ersten Lösungen. Feilen Sie also bloß nicht zu lange herum am allerersten Entwurf. Feinheiten und Präzision kommen später. Vieles kann man auch delegieren. Fototransferarbeiten zum Beispiel. Ein Klötzchen ja. 52 eher nein.
Wichtig ist, dass Sie überhaupt eine Idee haben. Ohne Ideen lebt man sehr einsam. Ideen sind freundliche Tag- und Nachtbegleiter. Katzen eben. Wenn Sie anderen von Ihrer Idee erzählen, verzichten Sie doch mal mutig auf Glühbirnen und – weil noch schlimmer – Sparglühbirnen: Das sind die ewig Untoten der Ideen-Visualisierung.
Tada und Probewurf! Mein erster Präsentationswürfel ist fertig. Das Schönste: Man kann damit nur gewinnen.
Den Würfel lasse ich nicht schützen, dazu ist das Ganze zu trivial und selbstverständlich. Würfeln Sie also nach Herzenslust, ob nun mit Holz oder Karton, geklebt, gesteckt, geflochten, gestempelt, bemalt oder gelasert. Nur bitte: Würfeln Sie gegen den Mehrabianmythos, wo immer Sie ihm auch begegnen.
Die Idee für den Präsentationswürfel basiert auf dem funktionalen Stimmkreis, den wir aus der Stimmarbeit kennen – ich habe lediglich Sprache gegen Text und Intention gegen Thema ausgetauscht. Dann passt es fürs Thema Vortrag besser.
So dreidimensional kann ich nun viel schöner zeigen, wie alles zusammenhängt und wie eins das andere bedingt und stützen kann.
Nach wie vor postuliere ich aber weiter: Ohne Text geht gar nichts.
Wir können auf dem Kopf stehen, im Rollstuhl sitzen, eine Maschine unseren Text lesen lassen – wenn uns die richtigen Worte fehlen, dann fehlt uns das Wichtigste für unseren Vortrag überhaupt.
Präsentieren bedeutet, mit Menschen zu sprechen.
Ich habe was mitgebracht, sagte er. Das ist gut, denn die Einladung für heute lautete: »Bring Stuff!«
Sie bringen also: Schwerter und Fotografien und Linolschnitte und Weltrettungspläne und handgeschmiedete Nägel und egal, was Sie auch mitbringen zu einem Vortrag, Sie müssen es organisieren. Und vorher überlegen: Wann gebe ich die Handouts rum? Wann die Silberketten? Was raschelt, was knistert, was stört, was klimpert, was will und muss bespielt werden? Was kostet Zeit? Was stiehlt mir Zeit?
Was schenkt mir Zeit? Und was mache ich in und mit der Zeit?
Auf Dinge müssen Sie achten wie auf Menschen. Papier hat ein Eigenleben. Metall und Holz sowieso. Also müssen Sie die Dinge organisieren. Selbst ein Video müssen Sie organisieren.
Natürlich könnten Sie es einfach abspielen, im Vollbildmodus. Und ggf. mit ⌘ + TAB (Win: STRG+TAB) zwischen Ihren anderen Anwendungen wechseln.
Schöner ist es, wenn Sie ein Video einbinden in einen Rahmen, einen Präsentationsrahmen nämlich. Das macht die Choreografie leichter.
Es geht immer alles irgendwie. Es geht aber auch fast immer anders.
In InDesign geht das Einbinden von Videos auch, nur ist es auf Anhieb nicht immer ganz einfach. Aber das ist wieder eine andere Geschichte.
Nägel: Christoph Tucholke
Fotos: Wie immer.
Video(still): Roman Liebe
Es ist immer gut, wenn einer mitschreibt. Weil man dann sieht, was falsch angekommen ist, oder auch gar nicht. Es ist noch besser, wenn eine mitzeichnet. Visual Notetaking ist in, hipp und trendet, man selber kommt nur nie dazu. Schön, wenn dann die Zielgruppe für einen. Wenn man Glück hat, endet man als kluge Eule (mit Frisur), die zeigt, wo die falsche Seite einer Flipchart ist.
Alle eingebauten Störungen werden erkannt, nichteingebaute auch (»Das Papier ist knittrig!«), die didaktische Treppe, die Experten gerne gipfelstürmend erklimmen, während wir Nichtexperten unten noch über Proviant und Richtung und Überhaupt nachdenken, ist auch erfasst. In Farbe.
Es gibt wenig, was einem bei einem Vortrag mehr hilft, als Ihre Sicht der Dinge. In Farbe.
Schön auch, wenn die Kernbotschaft der Einheit Kommunikativer Lärm verstanden wurde. KEIN ZU! Genau darum gehts. Nicht zu laut, nicht zu leise, nicht zu konfus, nicht zu monoton, nicht zu whatever.
Denn ich kann Sie nun mal weder vor- noch zurückspulen. Ich kann Sie höchstens als komischen Vogel festhalten.
Danke an: Annika P., HAWK, Fakultät Gestaltung.