TEACH & TRAIN

Präsentieren bedeutet, mit Menschen zu sprechen.

Inbetweens

Niemand hat es gemerkt. Niemand hat etwas gesagt.

Der Adventskalender ist eine Woche zu früh gestattet. Am 1. Advent. Nicht am 1. Dezember.

Jetzt kann ich über das Problem, das vielleicht nur für mich eines ist, herumlamentieren, bis alle Freude verblasst ist.

Ich kann eine Woche pausieren und in der Zwischenzeit die Nüsse fürs Aschenputtel vergolden.

Oder aber ich überlasse es wie immer Ihnen. Wer gucken will, guckt. Gestern, heute, morgen. Oder Sie pausieren auch.

Und was dann vom 17. bis 24. passiert … Nun, warten wir es ab. Dazu ist der Advent schließlich da.

Wenn Ihnen etwas komisch vorkommt, im Vortrag, im Seminar, in einer Lehrveranstaltung: Fragen Sie.

Publikum sitzt viel zu oft da und wundert sich und fragt nicht, weil alle denken, sie seien die einzigen, die etwas nicht verstanden hätten. Fragen Sie ruhig. Dazu sind Lehrveranstaltungen und Vorträge schließlich auch da. Um miteinander ins Gespräch zu kommen. Weblogs sind anders. Meine jedenfalls. Aber das ist schon wieder eine andere Geschichte.

Adventskalender #5

Die Studierenden schreiben und bedanken sich. Sie haben sich sicherer gefühlt und strukturierter. Das war der Plan. Jetzt kommt Loslassen und sich Erholen und Weitermachen. Nehmt euch Zeit, sage ich, den Abschluss gemeinsam zu feiern.

Lasst euch Zeit. Das gilt auch für den Vortrag. Plant in der Zeit. Nicht nur im Ablauf. Vortrag braucht Choreografie.

Wie viel Zeit braucht ein guter Anfang? Das Ende? Diese eine Folie?

Es gibt keine Regeln, aber ein gutes Bauchgefühl. Das der Zuhörer. Wir spüren sehr schnell, wenn Zeit:Inhalt nicht zusammenspielen.

Ein Video länger als 20 Sekunden verwandelt einen in eine Couch-Potato. Wir wollen lieber weitergucken als euch zuhören.

Also stückelt lieber. 20 Sekunden hier, zehn da. Stellt den Ton ab und seid euer eigener O-Ton. Dann geht auch länger.

Eine Folie, die nicht wirken kann, ist vertane Zeit.

Die Autokorrektur machte daraus gerade verratene Zeit und das stimmt auch irgendwie.

Wie lange muss eine Folie stehen?, fragte gestern eine Studentin.

So lange, wie sie braucht. So lange, wie das Publikum braucht. So lange, wie ihr braucht, sie zu erklären.

Es gibt 20-Sekunden-Folien, 3-Sekunden-Folien, 30-Sekunden-Folien …

Deswegen bleibt mir auch das Pecha-Kucha-Konzept mit seinen festen Zeitvorgabe (20 Bilder in 20 Sekunden) verschlossen. Mir fehlt da ein wesentliches Element.

Text ist Musik. Vortrag ist Rhythmus. Tanz mit euren Folien. Nehmt euch genau die Zeit, die sie verdient haben.

Probiert es vor allem aus. Nehmt euch auf. Dann spürt man sehr schnell, wo etwas zu lange dauert.

Lernt, so dicht und präzise wie möglich zu erklären.

Viel länger würdet ihr hier jetzt nicht lesen wollen, denke ich.