Adventskalender #3

von anketroeder

Heute geht es um das, was wir alle so gerne machen und was nie hilft: dem Sprecher nicht, dem Publikum nicht und dem Vortrag schon gar nicht. Wir machen es aber trotzdem und deshalb fügen wir am Ende unserer Gedanken so gerne ein UND und reden weiter und weiter und genau, das wollte ich ja auch noch sagen und dann …

Und unsere Sätze werden länger und länger, die Gedanken drehen sich im Kreise, weil jedes UND eine Aufforderung an uns selbst und unsere Ohren ist, weiterzusprechen und es nimmt kein Ende. Kein gutes jedenfalls.

Man kann so schreiben; mäandernd. Unbedingt. Ein Buch ist kein Vortrag. Ich kann zurückblättern und es aus der Hand legen zum Denken. Man kann auch so stricken. Loopediloop.

Beim Zuhören ist es kaum erträglich – auch wenn schlampiges Reden inzwischen gerne als Zeichen intellektueller Überlegenheit gegenüber dem spießigen Mainstream gesetzt wird. Es hilft trotzdem nicht.

Spart euch das UND. Investiert in aktive Verben, anschauliche Adjektive und Substantive zum Anfassen. Begründet. Erklärt. Macht Hörtext. Macht Radio. Macht Podcast. Macht, was ihr wollt. Nur redet keine Luftmaschenketten und uns und euch ins Aus.

Der Punkt ist eine Atempause. Für die Sprecher. Für die Zuhörer. Für den Text.

Hier kann ich denken. Und einen Knoten ums Gehörte machen.

Kommt auf den Punkt. Macht einen Punkt. Und ruhig auch mal eine (winzige) Pause.

Für uns, für euch.