Same old, same old

Präsentationswerkstatt Thesis.
2. Zoom-Semester.
Nach dem ersten Vortrag sagt eine mutig: »Ich bin jetzt ein bisschen verwirrt.«
Die anderen Thumbnails nicken müde. Das ist nicht gut. Spätestens nach dem Vortrag sollte alles glasklar sein. Besser noch gleich zu Anfang.
Wir fangen noch einmal von vorne an. In diesem Fall von hinten. Das letzte Bild ist der bessere Einstieg. Ach so, sagen plötzlich alle.
Ach so! Warum hast du das denn nicht gleich gesagt?
Darum geht es. Das ist eure Aufgabe. Euer Expertenwissen zu übersetzen in lichte Verständlichkeit. Ganz egal ob Fachvortrag, Thesis, Projektstudie oder Pitch. Ganz egal ob Zoom oder Live-Bühne. Ganz egal ob ihr sitzt oder steht.
Ach so. Warum haben Sie das nicht gleich gesagt?
Habe ich. Als ich zum ersten Mal zu euch sagte: Präsentieren bedeutet, mit Menschen zu sprechen.
Ich sage es andauernd. Wir müssen es nur immer wieder neu begreifen und verstehen. Eure Expertise ist meine Blackbox.
So wie der schwarze Tuschkasten, den eine in einem anderen Seminar mitbringt und geöffnet in die Kamera hält. Der Kasten bedeutet ihr sehr viel. Wir ahnen etwas, wir sehen auch die Farben aber solange du uns nichts zeigst oder erzählst über deine Farben, verstehe ich ihn nicht wirklich.
Ich frage nach ihren Lieblingsfarben.
»Ich habe eigentlich keine,« lacht sie und zeigt uns endlich eins ihrer Bilder und alles sagen Ah und Oh und eine helle Zoomstimme (heute krank, deshalb ohne Video) ruft aus dem Off: Das sieht aber gemütlich aus, da wäre ich jetzt auch gerne. Ab da sind wir im Vortrag. Ab da sind wir im Gespräch.
Um viel mehr geht es nicht.
Vielleicht wäre das bessere Bild für heute das von (m)einem Tuschkasten. Aber den können wir uns auch selber vorstellen und mit unseren eigenen Farben füllen. Wir können uns fast alles vorstellen, was ihr uns erzählt.
Solange ihr nur bewegte Bilder in unsere Köpfe malt.