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Präsentieren bedeutet, mit Menschen zu sprechen.

Monat: April, 2017

Angst 101

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Angst ist die Vorstellung von etwas.

Wir fürchten uns vor dem, was war und vor dem, was sein könnte. Angst ist nie jetzt. Angst ist immer gestern oder morgen. Angst ist manchmal aber auch etwas, an dem wir uns liebevoll festklammern. Wir übersehen dabei oft, dass wir uns einen Käfig bauen, der nach oben hin weit offen ist. Wir schauen nur nicht dorthin. Wir konzentrieren uns auf unsere Angst. Wir sehen nach unten und schwarz.

In meinen Seminaren sitzen so viele Ängste. Fast alle nehmen sich zu viel Raum.

Seit Wochen hören wir, dass einer sich fürchtet vor dem Vortrag. Seit Jahren schon. Endlich ist heute. »Am besten entschuldige ich mich kurz vorher noch mal.« »Nein,« sage ich. »Vielleicht brauchen wir Ihre Angst heute gar nicht. Reden Sie lieber über das, was Ihnen am Herzen liegt: Ihre Fotografie. Der Rest findet sich. Ihre Angst setzen wir nach vorne neben Sie, wo sie einander sehen können.«

Und dann ist es, wie es immer ist. Und die Angst spielt zumindest heute keine Rolle. Sie ist fast unsichtbar. Sie bekommt Milch und Kekse. Wir aber bekommen einen Vortrag aus der Dunkelkammer, aus Licht und Schatten, aus Gesichtern und Momenten. Und über das, was man alles nachbearbeiten kann oder könnte, über Lautstärke und Fokus: darüber reden wir beim nächsten Mal. Denn ab jetzt gibt es ein nächstes Mal.

Kann ich? Darf ich? Muss ich? Weiß nicht.

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Wichtiges, aktuelles Interview von PR-Doktor Kerstin Hoffmann mit Rechtsanwalt Dr. Thomas Schwenke zu den Themen Urheberrecht, Zitierrecht und Bildrechten.
(Stand März 2017).

Hier gehts zum Interview: »Zitieren, verlinken, Bilder veröffentlichen: Was ist erlaubt? Wo drohen Strafen?« 

Dragonlore

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Wir machen uns nicht klein, wenn wir die Drachen rufen. Wir stehen nicht gesenkten Kopfes da. Wir üben keine Gesten.

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Wir stehen nicht hinter dem Pult, wenn wir die Drachen rufen.

Wer Drachen rufen will, braucht Luft und Raum. Das Pult ginge bald in Flammen auf unter unseren Händen. Wenn wir die Drachen rufen, geht es um Leben und Tod. Da steht und spricht man besser frei. Wenn wir die Drachen rufen, lesen wir nichts ab.

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Wenn wir die Drachen rufen, ist alles still um uns herum und in uns auch.

Alles ist klar wie Drachenglas. Wir wissen genau, was wir sagen müssen und tun.

Wir sind der Drache, den wir rufen. Wir brauchen nur den einen Satz, um den es geht: den mit dem Herz aus roter Glut. Sonst nichts. Das ist der Zauberspruch.

Wir üben nichts vor dem Spiegel ein, wenn wir die Drachen rufen. Sie würden uns nicht hören, riefen wir sie mit falscher Stimme.

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Später vielleicht zeigen wir euch unseren Lieblingsdrachen. Hier: dieser eine ist es, der Flügel hat aus Wasserblau. Auch diese Geste kennt unser Körper von alleine. Körper sind drachenalte Tiere.

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Später, wenn wir mit den anderen am Feuer trinken und essen und Geschichten erzählen von und nach der Schlacht, dann sitzen wir. Auch hier gilt: Wenn es ein Satz mit einem Drachenherzen ist, kommen die Hände von ganz allein dazu.

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So ist es, wenn man die Drachen ruft.

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Experten unter sich

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Was steht da? 

Ist doch ganz klar.

Nein? Keine Ahnung? Dabei steht es da doch ganz deutlich. In Weiß auf Schwarz. Ich weiß genau, was da steht. Ich habe es ja auch geschrieben. Nur Sie können nichts lesen. Zugegeben, ich habe etwas nebulös mitstenografiert vorhin während Ihres Vortrags. Aber außer mir muss es sonst ja auch keiner lesen. Mir reicht es als Erinnerungsstütze für die Evaluation. Sie aber verstehen kein Wort.

Uns ging das vorhin bei Ihrem Vortrag übrigens ganz ähnlich, wir konnten Sie nicht richtig verstehen. Wir kannten das Wort für die japanische Schmiedetechnik nicht, von der Sie sprachen, außer diejenigen unter uns, die schon wussten, wovon Sie sprachen. Einige von uns konnten sich daher das Wort nicht einmal aufschreiben.

Wenn ich kein Bild von etwas habe, kann ich es mir nicht vorstellen. Wichtige Begriffe und Namen müssen Sie langsam und deutlich sagen und am besten deutlich anschreiben. Außer alle wissen schon, worüber Sie reden.

Und was steht da jetzt?

Das, worüber Sie sprachen: MOKUME GANE.

Jaja, das sehe ich auch. Aber was steht daneben?

Das, worüber ich gerade spreche: COIK. CLEAR ONLY IF KNOWN.

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