TEACH & TRAIN

Präsentieren bedeutet, mit Menschen zu sprechen.

Monat: Mai, 2016

Duarte revisited

Duartes 2014er Slidedocs ist immer noch ein schöner, schneller Einstieg ins Gestalten von Dokumenten. Man kann/darf/soll das nicht 1:1 auf Folien übertragen, weil es sich hier um ein Hybridformat handelt (zwischen Vortragsfolien und Dokument), aber für unsere akademischen Dokumentationen oder auch den Gründer-Businessplan steckt da viel Gutes drin. Vor allem für jene, die nicht Grafik oder Editorial Design studieren.

Hier als Beispiel Slide 103:

NancyDuarteSlidedocSlide103.png

Move it

Interaktive PDFs mucken gerne, wenn es um das Einbetten von Videos geht. Es ist bedingt unterhaltsam, wenn man die Datei jedes Mal neu starten oder das Video zurückspulen muss, um es von Anfang an abzuspielen. Das macht – weil man es im Prüfungsstress manchmal einfach vergisst –  keinen großen Spass. Man prüft, ob die Datei läuft, ob der Ton stimmt, und dann beim Vortrag läuft gar nichts, außer Schweiß und Tränen.

Eine Alternative: Moderne Projektoren verfügen über einen Split-Screen-Mode und reichlich Anschlüsse. Schnarchnasenbeamer mit gerade mal einem VGA-Anschluss sterben ganz langsam aus. Selbst an Hochschulen.

Ich kann also an einem Projektor zwei Quellen parallel anschließen und zeigen.

Links eine (beliebige) Präsentationsdatei (in meinem Fall immer Keynote), rechts ein Video auf einem iPad im Vollbildmodus. Natürlich kann man Videos in Keynote ganz unkompliziert einbetten und abspielen, aber bei vielen externen Prüfungen müssen meine Studierenden ein PDF auf einen Fremdrechner ziehen. Bei vielen externen Pitches heißt es: PDF oder PowerPoint. Das ist verständlich, weil es den Organisatoren deutlich weniger Umstände macht. Nur die Vortragenden sind dadurch mehr eingeschränkt.

Videos in PowerPoint-Dateien mucken allerdings auch gerne, weil sie sich – sofern sie auf Klick starten sollen – oft genug nicht mit einer Fernbedienung starten lassen. Das kommt ein wenig darauf an, welche Version und was einer für Einstellungen vorgenommen hat.

Ausweg: Eine statische Folie mit einem Still aus dem Video vor die Folie mit dem Video einfügen, oder eine nur mit dem Titel, oder eine schwarze Folie, etwas, zu dem man sprechen kann und das Video ankündigen. Das Video dann automatisch starten lassen. So behält man Kontrolle und Nerven.

Prezi, das ich immer  noch nur bedingt empfehle, ist für Videos auch eine schöne Lösung, weil man sie auf der infinite canvas wie Ostereier verstecken kann, bis man sie braucht. Mit der Magic Mouse von Apple kann man das dann sehr schön und smooth steuern.

Aber wie gesagt: Solange es den Zwang zur Abgabe einer PDF-Datei gibt, nützt einem die ganze schöne neue Welt wenig.

[Nächstes Thema im Kopf: Streaming Sticks für unterwegs. Vielleicht wird damit einiges besser. Mal sehen.]

 

Wicked!

Und so stellt man eine fast fertige Produktidee vor – Extrem charmanter Pitch. Very UK. Aber da komme ich nun mal her. 01:30ff ist die Stelle, ab der ich mich rettungslos verliebe. »See what I mean?«

Ganz frisch aus Youtube. [Via Reddit und dann überall]

Six weeks later

1-IMG_5031Letztes Coaching vor dem großen Auftritt. Letzte logische Fehler aus den Folien kratzen, die Choreografie finetunen. Wir haben Feinde und Helden. Wir haben Ideen, in die man sich verlieben kann und Bilder und heute geht es nur um eins: Text, Text, Text, Text, Text.

Heute ist Rotstift-Bootcamp. Heute gibt es keine Stressbälle, keine Kuscheltiere, keine Atemübungen. Ich unterbreche bei jedem zweiten Satz, wir entsorgen Wörter wie zerschlissene Unterhosen: zack, weg, neu. Nein, nicht so, versuch es es anders, was genau willst du sagen? Sag es! Sag nicht: Ich finde oder ich glaube. Sag, was du weißt. Sag es in einfachen Sätzen. Sag es präzise, korrekt, genau. Sag es noch mal.

Jetzt wieder philosophieren. Aber nicht zu lange. Stop here, right now!

Nach einer knappen Stunde ist alles aus einem Guss und Musik.

Da, wo der Vortragsmensch Text wird; da ist das Licht.

Viel Erfolg!

Weniger ist mehr

Immer noch. Überfordern Sie uns nicht. Nicht mit Folien, nicht mit visuellen Entscheidungen, nicht mit Inhalten. Immer eins nach dem anderen. Je mehr Vorkenntnisse wir haben, desto mehr Stufen der didaktischen Treppe können Sie überspringen. Stopfen Sie den Vortrag nicht zu voll. Viel mehr als drei Aspekte schaffen auch Profis nur bedingt. – Danke an meinen Lieblingskrähenfreund für die Demonstration. Wir arbeiten schon sehr lange gemeinsam am Thema Mensch und Vortrag.