Locomotive Breath

von anketroeder

Ihre Stimme ist ein wunderbares Instrument, das geübt werden will. Rund 100 Muskeln sind am Sprechen oder Singen beteiligt. Aufwärmübungen für die Stimme sind also unbedingt eine gute Idee und einige Übungen können Ihnen sogar helfen, Ihr Lampenfieber in den Griff zu bekommen oder einen Black-out zu vermeiden. Richtig Atmen (und damit reichlich Sauerstoff im System) ist das einzige, womit Sie kognitiv gegen Redeangst anarbeiten können.

Stimm- und Atemübungen wollen aber gerade zu Semesterbeginn viele nicht in der Gruppe machen. Das ist auch ganz verständlich, man sieht mit weit geöffnetem Mund und hängendem Unterkiefer dümmlich bis albern aus. Gerade Herumalbern ist jedoch mit das Beste, was wir für unsere Stimmen tun können. Lachen entspannt. Aber es gibt auch unalberne Übungen und viele davon kann man alleine zuhause machen oder gemeinsam in einem unserer Einzelcoachings. Bei ernsten Stimm-  und Sprechstörungen sollten Sie jedoch unbedingt unter Anleitung erfahrener Logopäden oder Stimmtherapeuten arbeiten.

In der obigen Trainingssequenz zeigt Claudia Rübben-Laux vom Chorverband NRW sehr schön, wie Sie zu einer guten und entspannten Haltung kommen und warum diese fürs Sprechen und Singen wichtig ist. Körper führt Stimme. Text aber auch!

Everything is connected.

So wichtig Stimmen für  Vorträge auch sind: Es ist nicht richtig, dass unsere Wirkung auf andere Menschen zu mehr als 38% von unserer Stimme abhängt und nur zu 7% von dem Gesagten selbst. Das wird zwar sehr oft (und leider aber verständlicherweise auch von Stimmexperten) so postuliert, beruht aber auf einer Fehlinterpretation einer Studie, der berühmt-berüchtigten Mehrabianstudie, aus den 70ern. Mehr dazu im nächsten Posting.