TEACH & TRAIN

Präsentieren bedeutet, mit Menschen zu sprechen.

Monat: April, 2014

Coik #4

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Tolles Material, die kleinen Aufsteller. Sehr leicht, trotzdem stabil.

Was haben Sie dafür benutzt? frage ich.

Es klingt wie Gutterirgendwas. Bilder steigen vor mir auf, von einem alten, finnischen Kiemenmesser, englischen Abflüssen, einer Steven-King-Geschichte … neinneinneinnein.

Wie bitte?, frage ich nach.

Katerirgendwas. Neue Bilder steigen auf. Schnurren, setzen sich auf den Tisch und werfen die handlichen Aufsteller um.

Wie bitte?, frage ich ein drittes Mal. Könnten Sie das bitte buchstabieren?

KAPPA, sagt er, leicht irritiert. K-A-P-P-A.

Ach so, sage ich. Kappa kenne ich. Wir sind beide sichtlich erleichtert, dass es so schnell ging.

(Kappa Alpha Psi. Der zehnte Buchstabe im Alphabet. Mathematische Krümmung. Ein Wasserwesen. Irgendwas mit Glukokortikoidrezeptoren, glaube ich. Kappa. Alles klar. Das kann ich mir merken. Das muss ich mir nicht mal aufschreiben. Das kann ich später genau so wiederfinden. Denn diese Platten will ich mir noch mal in Ruhe ansehen.)

Genau, sagt er, kann man leicht schneiden, Kappaleim. Oder so ähnlich. Ich frage nicht noch einmal nach, nach der fünften Frage wirkt man ja doch leicht dusselig oder schwerhörig oder beides. Vor allem ist man für immer gezeichnet als nicht vom Fach.

Bin ich ja auch nicht. Der Kappafachmann sind Sie. Ich schnitze nur Wörter, keine Leichtschaumplatten. Und weil das so ist, kann ich es nicht hören, bevor es einer aufschreibt oder ganz deutlich ausspricht. Oder assoziert.

Es mir merkwürdig macht.

Zuhause google ich »Kappaleim.« Nö. Kappa + Material.  Mhm. Kappa + Material + leicht zu schneiden. Ah. Ach soo! Kappa-Line. Line wie Sortiment, wie Linie; oder eben wie inline gefertigte Sandwichplatte.

Ich stöbere noch ein wenig, man kann offenbar auch Kapa schreiben, mal gucken, Trefferquote 46,000 : 7,000,000, keiner weiß, warum, mhm, interessant, aber darum geht es jetzt nicht. Es geht wie immer darum, dass ich eine Information nur mitnehmen kann, wenn ich sie mir gehört.

COIK. Clear only if known.

(To be continued. Most definitely. In welcher Sprache auch immer.)

Können Sie es zeichnen?

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Können Sie es zeichnen?, frage ich immer wieder, nach jedem Probevortrag, nach jedem Übungssatz.

Die Antwort ist leider viel zu oft Nein.

Wenn mein Bild nicht zu Ihrem Film wird: schade.

Wenn meine Ideen nicht zu Ihrer Erinnerung werden: schade.

Wenn ich Ihnen die Relevanz meiner Ideen nicht klarmache: schade.

Wenn meine Signature-Cat für Sie aussieht wie ein Schwein: schade. Für beide Seiten.


Sie sind der Kontext.

Wenn Sie sagen: dies ist eine Katze, ist es eine Katze.

Wenn Sie laut und rot sagen: dies ist wichtig, ist es wichtig.

Wenn Sie nur glauben; kindlich, illusorisch, ich-bezogen, dass alles ganz klar und ganz einfach ist.

Dann ist es nur COIK. Clear only if known. 

Und Sie stehen einsam in Ihrer Expertenecke und merken es nicht. Schade.

PS: Das oben ist eine Katze. Schweine haben völlig andere Ohren.

Christoph Tucholke schmiedet einen Nagel

02-IMG_4824 Ich habe was mitgebracht, sagte er. Das ist gut, denn die Einladung für heute lautete: »Bring Stuff!«

Sie bringen also: Schwerter und Fotografien und Linolschnitte und Weltrettungspläne und handgeschmiedete Nägel und egal, was Sie auch mitbringen zu einem Vortrag, Sie müssen es organisieren. Und vorher überlegen: Wann gebe ich die Handouts rum? Wann die Silberketten? Was raschelt, was knistert, was stört, was klimpert, was will und muss bespielt werden? Was kostet Zeit? Was stiehlt mir Zeit?

Was schenkt mir Zeit? Und was mache ich in und mit der Zeit?11-IMG_4454

Auf Dinge müssen Sie achten wie auf Menschen. Papier hat ein Eigenleben. Metall und Holz sowieso. Also müssen Sie die Dinge organisieren. Selbst ein Video müssen Sie organisieren.

Natürlich könnten Sie es einfach abspielen, im Vollbildmodus. Und ggf. mit ⌘ + TAB (Win: STRG+TAB) zwischen Ihren anderen Anwendungen wechseln.

Schöner ist es, wenn Sie ein Video einbinden in einen Rahmen, einen Präsentationsrahmen nämlich. Das macht die Choreografie leichter.

Es geht immer alles irgendwie. Es geht aber auch fast immer anders.

In InDesign geht das Einbinden von Videos auch, nur ist es auf Anhieb nicht immer ganz einfach. Aber das ist wieder eine andere Geschichte.Screen Shot 2014-04-13 at 12.21.02

Mehr zum Thema Bring Stuff.

Nägel: Christoph Tucholke

Fotos: Wie immer.

Video(still): Roman Liebe

PPPP: Letters from the heart.

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Welches P soll bei Ihrer nächsten Präsentation im Mittelpunkt stehen?

P wie Präsentierende(r)? Das wären dann wohl Sie.
[Ihre Ängste, Ihre Sorgen, Ihre Themen, Ihre Struktur, Ihr Zeitplan, Ihr Rhythmus, Ihr Tempo, Ihre Nuscheligkeit, Ihre Schnarchnasigkeit, Ihre Zappeligkeit, Ihre Unvorbereitetheit …]

Nö. Ne?

P wie PowerPoint. Oder Prezi.
[PowerPoint schreibt sich zwar mit 2x großem P, aber das heißt nichts.

Folien (ob PPT, Keynote oder InDesign, ob statisch, dynamisch, animiert oder gescribbelt) machen nichts besser, wenn Sie nicht Gutes zu sagen haben. So einfach ist das. Folien sind Begleitmusik. Nur weil was zappelt wie P = Prezi, nützt es noch lange niemandem was.]

Aber alle machen jetzt was mit Prezi.

Schon. Aber wenig Gutes.

P wie Publikum.
[Publikum ist das neue Schwarz. Publikum vor allem zählt 2014. Auch Sie aus. Publikum hat immer Recht. Publikum hat auch was zu sagen. Nur die Bedürfnisse des Publikums zählen …]

Seien wir doch mal ehrlich. Manchmal hat das Publikum doch einfach keine Ahnung, oder? Also, wozu sich überhaupt damit aufhalten?

Genau.

P wie Problem. Oder Thema. Oder Inhalt.
Wenn Sie nichts zu sagen haben, nützen Ihnen auch die schönsten Folien nichts. Auch das friedfertigste Publikum nützt Ihnen dann nicht viel. Eigentlich nützt Ihnen dann überhaupt nichts etwas. Eigentlich wollen wir jetzt auch alle nicht hier sein. Könnten wir jetzt also bitte alle wieder gehen?

P wie Puuh:
Es ist doch ganz einfach:

  • Worum geht es (Ihnen)?
  • Warum ist das für mich (Ihr Publikum) relevant?
  • Und kann ich es nach Ihrem Vortrag zeichnen?

Pages, oh Pages

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Nur, weil ich immer vergesse, wo sich jetzt im einstmals so geliebten Pages das Kerning versteckt. Zumindest ist es noch da. Andererseits: Seit heute ist endlich auch das Verschieben, Löschen und Duplizieren von Thumbnail-Seiten wieder da. Es wird schon wieder mit uns, Pages. Langsam. Sehr langsam.

Natürlich könnte man sich auch einfach die Kerning-Hotkeys so einrichten, wie man es schon vor Wochen für Keynote getan hat: ⎇⌘L für Loosen und ⎇⌘T für Tighten.