TEACH & TRAIN

Präsentieren bedeutet, mit Menschen zu sprechen.

Monat: November, 2013

In your eyes

Image

Es ist immer gut, wenn einer mitschreibt. Weil man dann sieht, was falsch angekommen ist, oder auch gar nicht. Es ist noch besser, wenn eine mitzeichnet. Visual Notetaking ist in, hipp und trendet, man selber kommt nur nie dazu. Schön, wenn dann die Zielgruppe für einen. Wenn man Glück hat, endet man als kluge Eule (mit Frisur), die zeigt, wo die falsche Seite einer Flipchart ist.

Alle eingebauten Störungen werden erkannt, nichteingebaute auch (»Das Papier ist  knittrig!«), die didaktische Treppe, die  Experten gerne gipfelstürmend erklimmen, während  wir Nichtexperten  unten noch über Proviant und Richtung und Überhaupt nachdenken, ist auch erfasst. In Farbe.

Es gibt wenig, was einem bei einem Vortrag mehr hilft, als Ihre Sicht der Dinge. In Farbe.

Image

Schön auch, wenn die Kernbotschaft der Einheit Kommunikativer Lärm verstanden wurde. KEIN ZU!  Genau darum gehts. Nicht zu laut, nicht zu leise, nicht zu konfus, nicht zu monoton, nicht zu whatever.

Denn ich kann Sie nun mal weder vor- noch zurückspulen. Ich kann Sie höchstens als komischen Vogel festhalten.

Danke an: Annika P., HAWK, Fakultät Gestaltung.

Anmerkungen zur Redesituation Text

Reden Sie nicht länger, als Zeit ist. Reden Sie nicht im Kreis herum. Reden Sie niemanden tot. Reden Sie nicht, wie Ihnen der Schnabel gewachsen ist. Reden Sie der Sache angemessen. Reden Sie nicht wie eine Enzyklopädie, auch nicht wie die Wikipedia. Reden Sie nicht wie ein Kleinkind. Reden Sie nicht wie eine Maschine. Hinterlassen Sie keinen Wortmüll. Reden Sie dem Publikum angemessen. Lernen Sie, über Tod und Leben zu reden. Kichern Sie nicht dabei. Lernen Sie, Distanz zu halten zum eigenen Text und den eigenen Gefühlen. Reden Sie nicht, als ob Ihr Text an hölzernen Krücken geht. Verstecken Sie Menschen nicht hinter leeren Abstrakta. Geben Sie Ihrem Text Flügel, der Sache eine Stimme. Text singt, wenn Sie ihn lassen. Quälen Sie ihn nicht. Reden Sie mit Punkt und Komma, mit Pausen, mit Herz und Betonung, mit Frage- und Ausrufezeichen. Reden Sie mit Struktur, mit Spaß, mit Spannung, aber vor allem mit Ziel. Übersetzen Sie Ihr Expertenwissen. Kommen Sie heraus Ihrer bequemen Expertenecke, in der Ihnen keiner unbequeme Fragen stellt. Machen Sie mir klar und deutlich und transparent, worum es Ihnen geht. Lassen Sie mich Ihnen beim Denken zuhören. Ihr Kopf ist(m)eine Black Box.

[Der Rest steht im Handout Textverständlichkeit].

Land of the free

Smashing Mag: Nice Things Icon Set by Chris Behr.

Image

Danke schön!

As for Chris Behr:

While I don’t have any noble goals, I do have a selfish one. I’d love to see my icons used as widely as possible. And if you happen to see me in a list of conference attendees, well, I can guarantee a “Hoorah!” from the audience if you use one.

Down!

»Like a good story, a good presentation has a solid structure.«

No, no, no. NO! A good story needs no structure. A good story is all words and taking turns and getting lost. A good story is a foggy poem, it is hermetic and misses all possible target groups but one. A story with a solid structure is just another boring text listening to another boring set of boring rules. Made up by who? A department for creative writing?

When will people get the basic difference between a talk and a story.

 When will storytelling be a free and roaming term once again?

A story is free to do whatever it wants to do; stories are cats, stories have wings. A talk has a set task. And a master.

Do your job. Good dog. Good master.

There are stories, and there are stories

Image

Wenn Sie mich kennen, wissen Sie, dass ich Geschichten liebe und lebe, mir der Storytelling-Hype der letzten Jahre aber ganz erheblich auf die Nerven geht. Weil ich nicht mag, wenn etwas marktschreierisch vereinnahmt wird, was seinen ganz eigenen, leisen Stellenwert hat. Und auch, weil gute Geschichten das tun müssen, was wir Vorträge nicht tun lassen: mäandern, abweichen, nicht zurückkommen, sich selbst belügen, alles neu erfinden, verdichten, verfärben.

Es geht in Vorträgen also immer viel weniger darum, eine Geschichte zu erzählen, als seine ganz eigene Geschichte zu kennen. Trotzdem war der Auftakt der Storytelling-Reihe unseres Centre for Entrepreneurship bei HAWK plus ein ganz wunderbarer. Weil es eben nicht nur um story als strategisches Instrument geht, sondern auch um die Menschen hinter den Geschichten.

Und weil Industrielle alter Schule wie Arwed Löseke mit 46 Jahren Berufserfahrung so entspannt und unprätentiös erzählen. Weil junge Start-ups dagegen so nervös und oft auch myopisch wirken. Schönster Satz heute vielleicht: Und dann gibt man eben der Community, der Gemeinde, die die Arbeitskräfte stellt, etwas zurück.

Daran denken sie ja nur selten, die jungen dynamischen Ich-Hab-Da-Noch-Ne-App-Kinder; was eines Tages von ihnen bleibt.